Goldene Straße

Die Goldene Straße ist ein Teilabschnitt des mittelalterlichen Straßennetzes, welches Mitteleuropa wie ein Spinnennetz umspannt. Die Goldene Straße besitzt etwa eine Länge von 300 Kilometern von Prag nach Nürnberg und setzt sich im Westen über Frankfurt nach Luxemburg bzw. im Osten über Königsgrätz (Hradec Králové) nach Breslau (Wrocław) fort. Mit der zunehmenden Bedeutung der Goldenen Straße wurde das „Service-Netzwerk“ für Reisende (Unterkünfte, Zollstationen, Märkte, etc.) in entsprechenden Abständen von Tagesetappen weiter ausgebaut.

Die Südliche Trasse über Waidhaus war kürzer, verläuft aber durch ein Gebiet, dass nicht dem Kaiser unterstellt war. Heutzutage entspricht der Verlauf dieser „Verbotenen Straße“ in etwa die Autobahn A6/D5.

Die bayerisch-böhmische Grenze blieb vom Mittelalter bis heute eine konstante Grenze und seit über 1000 Jahren unverändert. Als eine der ältesten Grenzen Europas ist sie zudem von einer wechselvollen Geschichte geprägt. Die Geschichte der angrenzenden Gebiete Oberpfalz und Böhmen war lange Zeit eins, gehörte man doch zu einem Land – dem „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“. Bayern und Böhmen waren zwei Länder, zwischen denen es bereits im Mittelalter einen lebhaften Austausch von Menschen und Gütern gab. Auf böhmischer Seite war Prag das Hauptziel der Kaufleute. In Bayern reiste man nach Nürnberg, Regensburg und in andere große Städte. Einer der wichtigsten Wege war die Ost-West-Handelsroute zwischen Prag und Nürnberg. Diese Straße, heute traditionell „Goldene Straße“ genannt (manchmal auch „Nürnberger Straße“ oder „Via Carolina“), gewann vor allem während der Regierungszeit Karls IV. im 14. Jahrhundert an Bedeutung.

Karl IV. erklärte diese Route zur Reichsstraße und verfügte, dass nur auf ihr die böhmischen Könige ihren Weg zu den Reichstagen und Kaiserwahlen nehmen sollten. Er selbst reiste 52 mal auf der Goldenen Straße. Burgen sicherten die Straße ab. Die Siedlungen und Städte entlang der Goldenen Straße ermöglichten mittels verschiedener Privilegien einen effizienten und sicheren Handelsverkehr zwischen Nürnberg und dem Königreich Böhmen.

„Neuböhmen“ (bzw. „Böhmen jenseits des Waldes“) nannte Karl IV. die territoriale Verbindung zwischen der Reichsstadt Nürnberg und Bärnau. Jenem Grenzort verlieh er auch 1351 das Stadtrecht. Wohlstand, Sicherheit und ein gutes Miteinander prägte das Leben der Menschen. Sulzbach bestimmte er als Hauptstadt von Neuböhmen und noch heute verweisen einige Spuren an jene Zeiten.

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