Etappe 16: Etzenricht – Hirschau (18,1 km – 5.27 h)
Etzenricht – 8,0 km – Kohlberg – 10,1 km – Hirschau
Die heutige Etappe von Etzenricht nach Hirschau ist abwechslungsreich und führt uns großteils versteckt durch faszinierende Wälder. Haben wir den Kohlbühl hinter uns gelassen, geht es fast nur noch bergab.
Heute starten wir in Etzenricht und verlassen den Ort südlich. Wir überqueren eine Brücke, die uns beiderseits einen schönen Blick auf die Haidenaab gewährt. Hinter jener Brücke können wir entweder rechts dem Hus-Weg folgen oder links einen kleinen Umweg zu einem Supermarkt machen, da es bis Hirschau keine weiteren Einkaufsmöglichkeiten geben wird. Entlang einer Wohnsiedlung führt uns der böhmische Löwe über den Eichelbach und dann links. Der Weg folgt durch den Wald dem Eichelbach auf 4 km, bis wir uns an einer stark frequentierten Staatsstraße befinden. Diese überqueren wir und wandern in das Dörfchen Hannersgrün, einem Ortsteil von Kohlberg, und biegen dann rechts ab.
Nach etwa 1,5 km über einen asphaltierten, aber ruhigen Weg, erwartet uns die liebreizende Marktgemeinde Kohlberg. In der Ortsmitte erblicken wir schon die von einem Mauerring malerisch umrahmte Kirche St. Nikolaus. Neben der Kirche prangen mehrsprachige Infotafeln zum Thema Jan Hus und Goldene Straße. Wir gehen ein Stückchen weiter, entdecken das moderne Rathaus und dahinter den langen, lauschigen und ruhigen Marktplatz. Hier werden wir auf besondere Details aufmerksam: ein aus dem Kanaldeckel lugendes Männchen, einen interessanten und informativen Brunnen sowie einem weiteren Wegstein. Nebenan gibt es auch eine Einkehrmöglichkeit, falls der Magen knurren sollte. Wir spazieren weiter auf dem Markt und passieren noch rechter Hand die Pfarrkirche Herz Jesu. Es geht immer weiter bergauf. Auf der Höhe des Friedhofes zweigen wir rechts von der Straße ab. Nach 350 m überqueren wir eben jene Straße noch einmal und gehen auf der anderen Seite weiter bergauf. Eine Ruhebank und ein Wegekreuz markieren den Eingang. Nach ungefähr 500 m Aufstieg erblicken wir einen herrlichen Platz, der zum Verweilen einlädt. Wir haben eine Bank, einen pilzartigen Unterstand und eine unglaublich schöne Aussicht. Nach einer Pause geht es ein Stück weiter hoch, bis wir den Gipfel des Kohlbühl erreicht haben. Von Etzenricht bis hierher haben wir 215 Höhenmeter überwunden. Ab hier müssen wir aber keine weiteren Aufstiege fürchten.
Wir wandern etwa 90 Höhenmeter bergab, bis wieder die Staatsstraße ein weiteres Mal überqueren und dahinter links abbiegen müssen. Ab hier müssen wir die Markierungen gut im Auge behalten, da der Weg immer wieder abzweigen wird. Eine Abfahrt der Staatsstraße erwartet uns. Hier ist größte Vorsicht geboten, da wir ein kurzes Stück auf der Straße laufen müssen. An der großen Kreuzung gehen wir geradeaus in den Wald. Ein Schild macht uns darauf aufmerksam, dass wir hier ein erhaltenes Hohlwegesystem der Goldenen Straße aus dem Mittelalter beschreiten werden. Zunächst bekommen wir davon noch nicht viel mit, sind aber von den kleinen magischen Pfaden entlang der Heidelbeersträucher beeindruckt, auf denen wir hier wandern. Aber je weiter wir den Weg gehen, je öfter erblicken wir links und rechts die Hohlwege als Zeugen der damaligen „Mittelalter-Autobahn“. Nachdem wir den gelben Wanderweg überquert haben, führt uns der Hus-Weg geradewegs durch die Hohlwege hindurch. Immer wieder geht es auf und ab. Am Ende dieses abenteuerlichen Weges finden wir uns auf einem asphaltierten Weg wieder, der hier im Nichts zu enden scheint. Diese kleine Straße laufen wir abwärts und können schon von hier aus den Monte Kaolino erblicken. Bevor der Waldweiher rechts auftaucht, zweigt die Goldene Straße rechts in den Wald ab. Nach 750 m biegen wir links ab und überqueren den Ehenbach – entweder direkt hindurch oder über die Brücke. Hier können wir rechts einen kleinen Weiher besuchen oder weiter in Richtung Hirschau wandern. Nach einem Stück durch den Wald tangieren wir ein letztes Mal die Staatsstraße, ohne sie zu überqueren. Wir schreiten auf der Kohlberger Straße unmittelbar nach Hirschau.
In Hirschau fehlt es an nichts – egal ob Supermärkte, Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten, und und und. So versorgen wir uns und suchen uns ein Quartier. Direkt neben dem Rathaus gibt es beispielsweise einen urig-gemütlichen Gasthof samt Metzgerei und Übernachtungsmöglichkeiten. Hier können wir uns draußen hinsetzen, hiesiges Bier genießen und die Leute beim Flanieren beobachten. Ein absolutes Highlight wartet 2 km südlich des Zentrums auf die Besucher von Hirschau: der 120 Meter herausragende Berg Monte Kaolino. Es handelt sich genauer gesagt um eine Halde voller Quarzsand, welche zu großen Teilen schon seit den 1950er Jahren zu einem Freizeitgelände umfunktioniert wurde. Heute finden wir hier ein einen Campingplatz, einen Sandskihang, ein Freibad, einen Kinderthemenspielplatz, einen Hochseilgarten, eine Sommerrodelbahn, eine Golfanlage, eine Inlineskaterstrecke sowie einen Geopark.