Hus-Weg / Fernwanderung / Projekt
Die Reise, die Johannes Hus von Böhmen nach Konstanz unternahm, wo er im Jahre 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, widmete sich in der Vergangenheit die deutsch-tschechische Vereinigung der Städte mit hussitischer Geschichte und Tradition. Diese erarbeitete den virtuellen Lehrpfad der Toleranz auf Spuren von J. Hus, der eine Herausforderung zur Verteidigung der Toleranz als Grundwert für das friedliche Zusammenleben repräsentiert und sich mit Vorurteilen auseinandersetzt, die die Hussiten-Kriege hinterließen.
Die bayerischen Akteure waren bereits zu Beginn der Bemühungen dabei, zu diesem Thema ein neues grenzübergreifendes touristisches Produkt (Hus-Weg) zu etablieren. Die hussitische Geschichte ist in Bayern bis heute lebendiges Thema. Darüber hinaus ist der Teil des Weges auf dem bayerischen Gebiet gut historisch bearbeitet und entspricht der Strecke der Goldenen Straße (Bärnau – Sulzbach – Nürnberg).
Auf tschechischer Seite trägt zu diesen Bemühungen eine Initiative bei, die vom Projektleadpartner ausgeht. In ihrem Rahmen wurde ein Konzept zur Entwicklung der Strecke erarbeitet und von lokalen Experten und Historikern der konkrete Verlauf der Strecke auf dem Gebiet der Region Pilsen festgelegt (Kožlany – Kralovice – Rabštejn – Manětín – Bezdružice – Tachov).
Das Projekt baut also auf bereits definierten Bedürfnissen auf. Zu den Hauptergebnissen des Projektes gehören: funktionsfähige Verbindungen zwischen Akteuren aus Bayern und Böhmen auf der Strecke des Hus-Weges, zweckdienliche und symbolische Markierung des Weges im Grenzgebiet. Der Weg wird als historisch-touristisches und einheitlich vermarktetes Produkt mit internationalen Zusammenhängen gestaltet. Das Projekt orientiert sich aber auch an Bildungsaktivitäten im Grenzgebiet und setzt auf effektive Kommunikation mit der lokalen Bevölkerung, in welcher der Stolz auf ihre Heimat und das geteilte Kulturerbe aufgebaut werden soll.
Hauptziel des Projekts ist es, kulturell aufklärerische Aktivitäten im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet zu entwickeln und als neues Produkt für Fernwanderungen zu etablieren, mit Bezug auf ein bedeutendes historisch-gesellschaftliches Phänomen: Schicksal des europäischen mittelalterlichen Gelehrten Johannes Hus in Zusammenhang mit dem geschichtlichen Kontext (Hussiten-Kriege), den seine Lehre brachte. Das Projekt fokussiert dadurch auf das gemeinsame immaterielle Kulturerbe.