Etappe 15: Neustadt an der Waldnaab – Etzenricht (18,1 km – 5.31 h)
Neustadt – 1,9 km – Altenstadt – 6,5 km – Weiden – 9,7 km – Etzenricht
Kaum eine Etappe auf dem Husweg ist so urban geprägt, wie die heutige. 11 km geht es von der Ortsmitte Neustadts, über Altenstadt bis zum Ortsausgang Weidens durch städtisches Gebiet. Versorgungsprobleme oder Langeweile sollten da also nicht aufkommen.
Wir beginnen heute am Stadtplatz von Neustadt an der Waldnaab. Das Alte und Neue Schloss sind das Herzstück des Neustädter Zentrums. Sie erinnern an die fast 250 Jahre dauernde Herrschaft der Lobkowitzer und bis heute werden beide Gebäude als Verwaltungsgebäude genutzt. Eine Besichtigung ist nur während der Öffnungszeiten des Landratsamtes möglich. Wie Plößberg steht auch Neustadt in der historischen Tradition der Glasherstellung. Direkt neben der Pfarrkirche St. Georg befindet sich das Stadt- und Glasmuseum. 900 m südöstlich des Zentrums, hinterm Krankenhaus, wacht die im 18. Jahrhundert erbaute Klosterkirche St. Felix über die Stadt. Hier lohnt sich eine Pause, um in sich zu kehren und die Sicht auf die Umgebung zu genießen.
Zurück auf der Bahnhofstraße sehen wir hinter der Tankstelle eine Brücke. Wir überqueren damit die Waldnaab, welche Neustadt vom benachbarten Altenstadt trennt. Der Fluss wirkt hier schon etwas imposanter als noch im Geschichtspark in Bärnau. Wir biegen links in die Bahnhofstraße ein und passieren das Ortseingangsschild von Altenstadt an der Waldnaab.
Nach 200 m suchen wir rechter Hand eine Unterführung, wo der Hus-Weg unter den Bahngleisen weitergeht und weiter der Hauptstraße folgt. Links sehen wir den Pfarrplatz mit der im 12. Jahrhundert erbauten Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Keinesfalls sollte man den aus dem 17. Jahrhundert stammenden Hochaltar verpassen. Auf der anderen Seite des Friedhofs setzt sich der Weg in der „Goldenen Gasse“ zwischen Kindergarten und Schule fort. Die Goldene Straße wird hier im Kleinen auf einer 50 m langen Schulwand widergespiegelt und lädt auf 14 Tafeln mit Fotos wichtiger Orte und kurzen Infotexten zur näheren Betrachtung ein. Wir gehen noch ein Stück weiter geradeaus und biegen an der Karl-Hofbauer-Straße ab. Wenn wir die Bahnschienen überquert haben, führt uns eine Treppe rechts hinab und führt uns direkt zum hiesigen Bahnhof. Der Hus-Weg führt hier einen Kilometer lang links der Bahntrasse durch Waldgebiet entlang und biegt dann links ab, sodass wir das Stadtgebiet von Weiden erst einmal nur sanft streifen.
Auf der Strecke von Prag nach Nürnberg stellt Weiden in der Oberpfalz die größte Stadt dar und ist nach Regensburg die zweitgrößte Stadt der Oberpfalz. Bis wir allerdings die Tore der malerischen Altstadt erreichen, durchqueren wir noch 4 km des Stadtgebietes. Entlang des Herbstaugrabens folgen wir auf fahrradtauglichen Wegen bis zur Waldnaab. Hier geht es weiter auf der rechten Seite des Flutkanals. Zwischen zwei großen Parkplätzen befindet sich „der lange Steg“, welcher uns vorbei an der Mehrzweckhalle, verschiedenen Behördengebäuden und dem Weidener Klinikum, direkt in die Altstadt führt. An der Kirche St. Sebastian biegen wir sacht nach links und befinden uns schon bald am „Unteren Tor“ – dem Eingang in die Altstadt von Weiden. Wer möchte, kann auch rechts abbiegen und noch das Internationale Keramik-Museum Weiden einen Besuch abstatten.
Mittelpunkt der Altstadt bilden der obere und untere Markt. Fasziniert von der pittoresken Architektur, schlendern wir zur Mitte dieses großen, imposanten Areals. Das alte Rathaus trennt diese zwei und verfügt zudem über die Touristinfo und hinter dem Gebäude lagern steinerne Kugeln aus den Hussitenkriegen. Die gesamte Szenerie wird von zahlreichen Gässchen umringt und alles wird von einem schützenden Wall umrahmt. Sehenswert sind auch Stadtmuseum und Tachauer Heimatmuseum (beide im Kulturzentrum gelegen) sowie die benachbarte Kirche St. Michael.
Wir suchen uns nun einen Weg vom „Oberen Tor“ zur Bahnhofstraße und gehen unter der Bahntrasse hindurch, an der Kirche Herz Jesu links abbiegend vorbei und an der Esperantostraße entlang Richtung Südwest. Unter der Autobahn A 93 folgen wir unserer Markierung an Ermersricht vorbei. Von hier aus haben wir noch 6,5 km Strecke vor uns, bis wir Etzenricht erreichen werden. Dieser Weg führt uns nach all dem Stadtlärm wieder durch die Stille der Natur. Das Ende der Etappe bildet ein starker Abstieg vom Weinberg in den Ort Etzenricht.